Blasenkrebs – Was empfehlen Fachleute?

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Vielleicht wurde bei Ihnen Blasenkrebs festgestellt oder es besteht der Verdacht darauf. Eine Krebserkrankung ist sehr belastend und wirkt sich auf das gewohnte Leben aus. Damit umzugehen, ist nicht leicht.

Hier erfahren Sie, was Blasenkrebs ist und welche Unter­suchungen auf Sie zukommen. Außerdem lesen Sie, welche Behandlungen Fachleute empfehlen.

Auf einen Blick

Erkrankung

Jedes Jahr erkranken fast 30 000 Menschen in Deutschland an Blasenkrebs. Hauptrisikofaktor ist das Rauchen. Krankheitszeichen wie Blut im Urin oder Schmerzen beim Wasserlassen können auftreten.

Untersuchungen

Bei einer Blasenspiegelung betrachtet man die Blase von innen und erhält Hinweise, ob Krebs vorliegen könnte. Im nächsten Schritt trägt das Ärzteteam verdächtige Stellen ab. Diese werden im Labor auf Krebszellen untersucht.

Behandlung

Die Behandlung richtet sich danach, wie weit sich der Blasenkrebs ausgebreitet hat. In Frage kommen: Operation, Medikamente, Bestrahlung.

Die Harnblase

Die Harnblase liegt im Becken, direkt hinter dem Scham­bein. Füllt sie sich, steigt sie zunehmend in den Bauchraum auf. Die Blase sammelt den Urin, speichert ihn zeitweise und scheidet ihn dann aus.

Was ist Blasenkrebs?

Krebszellen vermehren sich ungebremst, verdrängen ge­sundes Körpergewebe und breiten sich im Körper aus. Geht der Krebs von bösartig veränderten Zellen der Harnblase aus, lautet der Fachbegriff Harnblasenkarzinom.

Fachleute unterscheiden verschiedene Arten von Blasenkrebs: früh, fortgeschritten oder metastasiert. Bei etwa 7 von 10 Betroffenen wird Blasenkrebs festgestellt, wenn er oberflächlich in der Schleimhaut wächst (nicht-muskelinvasiver oder früher Blasenkrebs). Bei den übrigen Betroffenen hat sich der Krebs weiter ausgebreitet: Er dringt in die Muskelschicht und Umgebung ein (muskelinvasiver oder fortgeschrittener Blasenkrebs) oder hat im Körper gestreut (metastasierter Blasenkrebs).

Blasenkrebs kehrt trotz Behandlung häufig zurück. Wie die Erkrankung bei Ihnen verlaufen wird, lässt sich nicht vorhersagen. Dies hängt unter anderem davon ab, wie schnell und aggressiv der Krebs wächst.

Untersuchungen

Sichere Hinweise gibt es für Blasenkrebs nicht. Blut im Urin und Beschwerden beim Wasserlassen, vergleichbar mit einer Blasenentzündung, können auftreten.

Bei Verdacht auf Blasenkrebs schaut sich die Ärztin oder der Arzt in einer Blasenspiegelung die Harnblase von innen genauer an. Dazu schiebt man ein dünnes, rohrförmiges Gerät mit Kamera (Endoskop) in die Blase. Gefundene Veränderungen trägt man dann in einer Art erweiterter Blasenspiegelung in Narkose ab. Diese Gewebeproben werden im Labor auf Krebszellen untersucht.

Manchmal empfehlen Fachleute weitere Untersuchungen: Eine Computertomografie (CT) oder Magnetresonanztomo­grafie (MRT) erzeugt Bilder vom Körperinneren. So lässt sich sagen, ob und wie weit sich der Krebs im Körper ausgebreitet hat.

Die Behandlung planen

Ihr Ärzteteam sollte die Behandlung mit Ihnen gemeinsam abstimmen. Dabei spielen Ihre Bedürfnisse und Ihr körperlicher Zustand eine wichtige Rolle. Ihre Ärztin oder Ihr Arzt kann Sie zu allen Behandlungsmöglichkeiten sowie deren Vor- und Nachteilen ausführlich beraten.

Frühen Blasenkrebs behandeln

Wächst der Krebs noch oberflächlich in der Schleimhaut der Blase, ist das Ziel, den Blasenkrebs dauerhaft zu heilen. Meist wird nur das vom Krebs befallene Gewebe entfernt. Die Blase bleibt erhalten. Bei der Operation führt die Ärztin oder der Arzt durch ein rohrförmiges Gerät (Endoskop) eine Elektroschlinge über die Harnröhre in die Harnblase ein und entfernt den Krebs. Dieses Behandlungsverfahren nennt sich transurethale Resektion (kurz: TUR). 

Um das Risiko für einen Krankheitsrückfall zu senken, empfehlen die Fachleute in bestimmten Situationen anschließend eine Behandlung mit Medikamenten, die man über die Harnröhre direkt in die Blase einspült.

Manchmal wächst früher Blasenkrebs aggressiv. Dann kann es auch notwendig sein, die Blase zu entfernen.

Fortgeschrittenen Blasenkrebs behandeln

Bei fortgeschrittenem Blasenkrebs hat sich der Krebs tiefer in die Blasenwand oder in die Umgebung ausgebreitet. Weiter weg liegende Organe sind jedoch noch nicht betroffen. Ziel ist es, den Krebs zu heilen. Hier empfehlen die Fachleute, die Harnblase vollständig zu entfernen. Der Fachbegriff für diesen Eingriff ist Zystektomie.

Um das Risiko für einen Krankheitsrückfall zu senken, sollte man die Operation um eine Chemotherapie ergänzen. 

Es gibt verschiedene Möglichkeiten der künstlichen Harnableitung, um die Funktion der Harnblase zu ersetzen. Man kann zum Beispiel aus einem Stück Darm eine neue Harnblase formen. Das Darmstück wird dann mit der Harnröhre verbunden (siehe Abbildung). 

Bild: Holger Vanselow

Manchmal kann die Blase auch bei fortgeschrittenem Blasenkrebs erhalten bleiben. Dann kann man Ihnen eine transurethrale Resektion mit gleichzeitiger Chemotherapie und Bestrahlung anbieten.

Metastasierten Blasenkrebs behandeln

Hat der Krebs gestreut, ist eine Heilung nicht möglich. Ziel ist es nun, das Fortschreiten der Krankheit möglichst lange hinauszuzögern, die Lebensqualität so gut wie möglich zu erhalten und krebsbedingte Beschwerden zu lindern. Als Behandlung kommen in der Regel Medikamente und/oder Bestrahlung zum Einsatz. Meist wird die Harnblase nicht mehr entfernt. Eine Entfernung der Harnblase kommt nur dann in Frage, wenn der Blasenkrebs Beschwerden macht, schmerzt oder blutet.  

Schmerzen und andere Krankheitsfolgen lassen sich gezielt behandeln.

Was Sie selbst tun können

  • Lassen Sie sich die Vor- und Nachteile für Ihre empfohlene Behandlung genau erklären. Nehmen Sie sich die Zeit, die Sie brauchen, um sich zu entscheiden. Sprechen Sie mit Menschen, die Ihnen nahestehen oder die ähnliche Erfahrungen gemacht haben.

  • Entscheiden Sie selbst, welche Belastungen Sie auf sich nehmen wollen. Sie können eine Behandlung auch ablehnen oder vorzeitig beenden.

  • Blasenkrebs kehrt häufig zurück. Daher ist es wichtig, dass Sie regelmäßig zu den Nachsorgeterminen gehen.

  • Eine Krebserkrankung kann Ängste oder Depressionen auslösen. Sie und Ihre Angehörigen können jederzeit psychoonkologische Betreuung erhalten.

  • Hilfe bei sozialen oder rechtlichen Fragen erhalten Sie zum Beispiel durch Sozialdienste, Krebsberatungsstellen oder Selbsthilfe-Organisationen.

Juni 2022, herausgegeben von Bundesärztekammer und Kassenärztlicher Bundesvereinigung

Mehr zum Thema

  • Patientenleitlinie Blasenkrebs

    Der Link führt zur Webseite des Leitlinienprogramms Onkologie, das heißt Sie verlassen unser Portal Patienten-Information.de.

Wo Sie eine Selbsthilfeorganisation in Ihrer Nähe finden, erfahren Sie bei der NAKOS (Nationale Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen).

Internet www.nakos.de
Telefon 030 31018960

Selbsthilfe-Organisationen:

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Hier finden Sie Dokumente zur Methodik, alle Quellen der Kurzinformation "Blasenkrebs" sowie weiterführende Links.

Methodik

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