Wer Asthma hat, muss meist jeden Tag inhalieren. Dafür gibt es unterschiedliche Geräte. Damit das Medikament tief in die Lunge gelangt, kommt es auf die richtige Technik an. Daher ist es wichtig, dass Sie sich erklären lassen, welches Gerät für Sie gut geeignet ist und wie Sie es anwenden. Das gilt insbesondere für Kinder.
Empfehlung
Besprechen Sie gemeinsam mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt, welches Inhalier-Gerät für Sie oder Ihr Kind in Frage kommt. Lassen Sie sich in Ihrer Arztpraxis oder Ihrer Apotheke genau erklären und zeigen, wie Sie oder Ihr Kind das Inhalations-Gerät anwenden sollten. Außerdem sollten Sie selbst regelmäßig vorführen, wie Sie inhalieren.
Welche Geräte gibt es?
Es gibt mehrere Geräte, um Asthma-Medikamente einzuatmen. Sie sind unterschiedlich anzuwenden. Welches Gerät für Sie am besten ist, hängt von vielen Umständen ab. Dazu gehören Ihre Geschicklichkeit und Ihre Vorlieben. Auch ob ein Kind oder Erwachsener das Gerät benutzt, spielt eine Rolle.
Folgende Geräte können in Frage kommen:
» Dosier-Aerosol (Spray)
Bei einem Dosier-Aerosol wird das Asthma-Medikament versprüht. Es erreicht die Lunge in vielen winzigen Tröpfchen oder Teilchen.
Schütteln Sie das Asthma-Spray kräftig, bevor Sie inhalieren. Dann atmen Sie tief aus, nehmen das Mundstück zwischen die Lippen und umschließen dieses fest.
In der Regel lösen Sie den Sprühstoß ("Hub") mit der Hand aus. Das Einatmen muss genau auf den Sprühstoß abgestimmt sein: Sie sollten gleichzeitig drücken und tief einatmen. Wichtig dabei ist, langsam einzuatmen. Ansonsten bleiben Wirkstoff-Teilchen in Mund und Rachen hängen und kommen nicht in der Lunge an.
Danach nehmen Sie das Gerät aus dem Mund und halten für 5 Sekunden die Luft an. Andernfalls kann es passieren, dass Sie die Wirkstoff-Teilchen wieder ausatmen und sie sich nicht in der Lunge ablagern. Anschließend atmen Sie langsam über die fast geschlossenen Lippen aus.
Wenn Sie mit einem herkömmlichen Spray nicht zurechtkommen, gibt es sogenannte Spacer als Hilfsmittel. Für Kinder bis 5 Jahre empfehlen Fachleute generell einen Spacer.
Den Spacer setzen Sie auf das Mundstück. Das Medikament gelangt mit dem Sprühstoß zunächst in eine Kammer, aus der man inhaliert.
» Pulver-Inhalator
Diese Geräte gibt es in mehreren Formen. Sie enthalten ein Pulver. Vor dem Inhalieren ist es wichtig, auszuatmen. Achten Sie darauf, nicht in das Gerät zu atmen. Das Pulver verklumpt sonst.
Im Gegensatz zu Sprays müssen Sie nicht im selben Moment drücken und einatmen. Allerdings brauchen Sie beim Einatmen viel mehr Kraft: Sie sollten stark und schnell einatmen. Nur dann verändern sich die Pulver-Teilchen so, dass sie bis in die Lunge kommen. Anschließend nehmen Sie das Gerät aus dem Mund und halten für 5 Sekunden die Luft an. Danach atmen Sie langsam über die fast geschlossenen Lippen aus.
Nicht jeder hat eine ausreichend kräftige Atmung. Daher ist ein Pulver-Inhalator für kleinere Kinder oder bei einem Asthma-Anfall nicht geeignet
» Elektrischer Vernebler
Hierbei handelt es sich um ein elektrisches Inhaliergerät.
Um zu inhalieren, benutzen Sie ein Mundstück. Kinder bis etwa 2 Jahre bekommen eine Maske. Sie sollten den Nebel erst langsam und tief einatmen. Dann atmet man in das Mundstück oder die Maske aus.
Das Inhalieren dauert hierbei länger als bei anderen Geräten. Danach müssen die Geräteteile gereinigt und getrocknet werden, damit sich keine Keime ansammeln. Außerdem sind die meisten Vernebler zu groß, um sie unterwegs zu benutzen.
» Sprühvernebler
Ein Sprühvernebler funktioniert rein mechanisch, also ohne elektrische Energie oder Treibmittel.
In der Handhabung ähnelt dieser den DosierAerosolen. Erst atmen Sie entspannt aus. Dann umschließen Ihre Lippen fest das Mundstück, ohne dabei die Luftschlitze zu verdecken. Zeitgleich mit dem Drücken des Auslösers atmen Sie langsam und tief durch den Mund ein. Danach setzen Sie das Gerät ab, schließen die Lippen und halten für 5 bis 10 Sekunden den Atem an. Abschließend atmen Sie langsam aus.
Was kann ich selbst tun?
Nur mit der richtigen Technik kann das Medikament in Ihrer Lunge ankommen und dort gut wirken. Die Inhalier-Technik für Ihr Gerät sollten Sie oder Ihr Kind lernen. Dazu soll Ihnen Ihr Behandlungsteam zeigen, wie Sie das Gerät benutzen. Gemeinsam können Sie das Inhalieren üben. Auch in der Apotheke erklärt man Ihnen, wie Ihr Gerät funktioniert und zeigt Ihnen die Anwendung. Weitere Informationen erhalten Sie im Beipackzettel. Außerdem finden Sie Informationen zu den Inhalier-Geräten auf der Webseite der Deutschen Atemwegsliga e. V.: www.atemwegsliga.de/richtig-inhalieren.html.
Darüber hinaus können Sie an einer Schulung teilnehmen. Hier erfahren Sie beispielsweise, wie Sie mit Ihrer Erkrankung umgehen können und was im Notfall zu tun ist.
Vor allem aber unterstützt Sie Ihre Ärztin oder Ihr Arzt. Lassen Sie sich erklären:
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welche Vor- oder Nachteile die Inhalier-Geräte haben;
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warum das empfohlene Gerät für Sie oder Ihr Kind das richtige ist;
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welche Schutzkappen oder Hüllen Sie vor dem Gebrauch entfernen müssen;
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wie Sie das Gerät halten sollten;
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wie Sie beim Inhalieren atmen sollten;
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warum es bei Pulver-Inhalatoren und Sprays wichtig ist, dass Sie das Gerät beim Ausatmen vom Mund weg halten;
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ob und wie Sie das Gerät reinigen sollten;
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wie Sie das Gerät aufbewahren sollen;
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ob, wann und wie Sie das Gerät nachfüllen müssen;
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ob und wann das Gerät ersetzt werden muss.
Auch wenn man das Gerät täglich anwendet, können sich Fehler einschleichen. Führen Sie deshalb Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt öfter vor, wie Sie das Gerät benutzen – so sind Sie auf der sicheren Seite.
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Für diese Information haben wir die Nationale Versorgungsleitlinie (NVL) Asthma genutzt. Diese ist für Ärztinnen, Ärzte und andere medizinische Fachleute gedacht.
Wo Sie eine Selbsthilfeorganisation in Ihrer Nähe finden, erfahren Sie bei der NAKOS (Nationale Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen).
Internet www.nakos.de
Telefon 030 31018960
Selbsthilfe-Organisation:
Dieses Patientenblatt ist Bestandteil der Nationalen VersorgungsLeitlinie (NVL) Asthma.