Einen zu hohen Blutdruck spüren Sie meist nicht. Bleibt die Erkrankung unentdeckt, kann sie aber im Laufe der Zeit viele Organe schädigen und zu Folgeerkrankungen führen. In dieser Information erfahren Sie, welche Ursachen und welche Folgen Bluthochdruck haben kann.
Wie funktioniert der Blutkreislauf?
Das Herz ist das Zentrum des Blutkreislaufs. Es hat die Aufgabe, sauerstoff- und nährstoffreiches Blut durch die großen Blutbahnen (Arterien) in den Körper zu pumpen. Die Zellen der Organe nehmen den Sauerstoff und die Nährstoffe auf und verbrauchen diese. Anschließend gelangt das mit Kohlendioxid und anderen Abbaustoffen angereicherte Blut durch andere Gefäße (Venen) zurück zum Herzen.
Was ist der Blutdruck?
Unser Blut fließt durch ein geschlossenes Gefäßsystem. Dadurch gibt es immer einen gewissen Druck auf die Gefäßwände. Wie hoch der Druck ist, hängt besonders vom Widerstand ab, den die Blutgefäße dem Herzschlag entgegenbringen.
Gibt es Blutdruck-Schwankungen?
Der Blutdruck kann im Tagesverlauf etwas schwanken. Das ist normal.
Wenn Sie sich zum Beispiel beim Sport sehr anstrengen, kann der Blutdruck in die Höhe gehen. Denn durch die Belastung pumpt das Herz stärker und der Widerstand nimmt zu, weil die Muskeln mehr Sauerstoff brauchen. Danach nimmt der Druck in den Gefäßen wieder ab.
Wenn man schwungvoll aufsteht, kann der Blutdruck auch plötzlich absinken, weil kurzzeitig mehr Blut aus dem Kopf in die Beine sackt. Dadurch kann Ihnen schummrig werden.
Was sind Ursachen für Bluthochdruck?
Viele Umstände können dafür sorgen, dass der Blutdruck nicht nur kurz, sondern dauerhaft hoch ist.
Dabei spielen vor allem erbliche Veranlagungen und das Alter eine Rolle. Der Blutdruck steigt im Laufe des Lebens oft an, die Gefäße werden weniger elastisch.
Es gibt jedoch – besonders bei jüngeren Menschen – auch Bluthochdruckformen, die beispielsweise durch Hormonstörungen oder Nierenschäden verursacht sind.
Zudem ist der Lebensstil entscheidend. Diesen können Sie selbst beeinflussen – auch dann, wenn bei Ihnen schon Bluthochdruck festgestellt worden ist. Zu den ungünstigen Faktoren des Lebensstils zählen unter anderem eine salzreiche Ernährung, zu viel Stress, Übergewicht, mangelnde Bewegung sowie Rauchen und Alkohol.
Was passiert bei Bluthochdruck?
Stehen die Arterien dauerhaft unter Druck, verändern sich die Gefäße irgendwann. Sie können sich zum Beispiel versteifen. Es kann auch sein, dass sich Fett und Kalk ablagern, was mit der Zeit zu Engstellen in den Arterien führt.
Was sind die Folgen?
Wenn Blutgefäße geschädigt oder verengt sind, können sie das Blut nicht mehr richtig in alle Organe transportieren. Krankheiten können die Folge sein. Beispiele sind:
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verkalkte Arterien (Arteriosklerose)
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Koronare Herzkrankheit (kurz: KHK)
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Schäden an der Netzhaut des Auges
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Schädigungen an den Nieren
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Durchblutungsstörungen der Beine (periphere arterielle Verschlusskrankheit, kurz: PAVK)
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Herzschwäche (Herzinsuffizienz)
Wie sieht die Behandlung aus?
Ein gesunder Lebensstil kann zur Senkung des Blutdrucks beitragen. Dazu gehören beispielweise eine salzarme Ernährung und mehr Bewegung. Bei Übergewicht hilft es, abzunehmen. Lässt sich der Blutdruck auf diese Weise nicht normalisieren, empfehlen Fachleute blutdrucksenkende Medikamente.
Wo finde ich mehr Informationen?
Mehr verlässliche Informationen zum Nutzen von Änderungen im Lebensstil und zur Wirkung von Medikamenten gibt es unter: www.patienten-information.de/uebersicht/bluthochdruck. Dort können Sie auch mehr zu den Folgeerkrankungen finden.
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Patientenleitlinie: Bluthochdruck
Alles zu Untersuchungen und Behandlungen
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Bluthochdruck – Was gehört zur Behandlung?
Bei Bluthochdruck (Hypertonie) herrscht in den Gefäßen ein zu hoher Druck. Davon merken Betroffene meist nichts. Möglich sind Kopfschmerzen oder Schwindel. Als Orientierung für einen normalen Blutdruck gilt ein Wert von weniger als 140/90 mmHg. Als Behandlung kommen neben einem veränderten Lebensstil blutdrucksenkende Medikamente zum Einsatz.
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Bluthochdruck – Wie messe ich meinen Blutdruck richtig?
Wer wegen Bluthochdruck (Hypertonie) behandelt wird, führt regelmäßige Selbstmessungen durch. Es ist wichtig zu kontrollieren, ob Sie den vereinbarten Blutdruck-Zielwert erreicht haben. Dafür gibt es elektronische Messgeräte. Prüfsiegel zeigen Ihnen die Qualität der Geräte an.
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Bluthochdruck – Wie soll der Blutdruck eingestellt sein?
Zur Behandlung von Bluthochdruck (Hypertonie) sollten Sie gemeinsam mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt festlegen, welcher Blutdruck-Zielwert für Sie persönlich vorteilhaft ist. Hier erfahren Sie, welche Umstände dabei eine Rolle spielen können (Alter, Risiko für andere Herz-Kreislauf-Erkrankungen, körperlicher Zustand).
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Bluthochdruck – Was hat Salz mit dem Blutdruck zu tun?
Salz ist lebenswichtig und macht viele Speisen schmackhafter. Wer Bluthochdruck (Hypertonie) hat, sollte jedoch an Kochsalz (Natriumchlorid) sparen. Warum Fachleute zu einer salzarmen Ernährung raten und wie das gelingen kann, sagen wir Ihnen hier.
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Bluthochdruck – Warum ist Bewegung gut für mich?
Fachleute empfehlen Menschen mit Bluthochdruck regelmäßige körperliche Aktivität. Wer sich regelmäßig bewegt, kann selbst dazu beitragen, seinen Blutdruck zu senken. Hier finden Sie verlässliche Anregungen für Ihren Alltag.
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Bluthochdruck – Warum hilft es, aufs Rauchen zu verzichten?
Tabak und Nikotin sind schädlich für die Blutgefäße. Das gilt auch für Passivrauchen. Wo Sie Hilfe bekommen, wenn Sie mit dem Rauchen aufhören möchten, erläutert dieses Infoblatt.
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Bluthochdruck – Welche Rolle spielen Gewicht, Ernährung und Alkohol?
Fachleute sind sich einig: Ein gesunder Lebensstil kann den Blutdruck senken. Dazu gehört eine ausgewogene Ernährung mit wenig Salz und wenig Alkohol.
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Bluthochdruck – Was sind die wichtigsten Medikamente?
Bei Bluthochdruck (Hypertonie) kommen oft blutdrucksenkende Medikamente zum Einsatz. Für vier Medikamenten-Gruppen gibt es verlässliche Daten und langjährige Erfahrungen: ACE-Hemmer, Sartane (Angiotensin-Rezeptor-Blocker), Kalziumkanal-Blocker und Thiazid-artige Diuretika/Thiazide. Welches Medikament gut geeignet ist, hängt vor allem von der Verträglichkeit und den Begleiterkrankungen ab.
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Bluthochdruck – Wie schaffe ich es, an meiner Behandlung dranzubleiben?
Den wichtigsten Teil der Behandlung bei Bluthochdruck (Hypertonie) übernehmen Sie selbst. Dazu gehört zum Beispiel, sich regelmäßig zu bewegen und ausgewogen zu ernähren sowie Medikamente einzunehmen. Hier finden Sie zahlreiche Tipps, wie Ihnen dies gelingen kann.
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Bluthochdruck – Was tun, wenn die Medikamente nicht wirken?
Bei Bluthochdruck kommen oft Medikamente zum Einsatz. Wenn die übliche Behandlung nicht wirkt, besteht eine therapieresistente Hypertonie. Fachleute empfehlen Ihnen dann ein zusätzliches blutdrucksenkendes Medikament (Aldosteron-Antagonist, Alpha-Blocker oder Beta-Blocker).
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Bluthochdruck – Kinderwunsch und mögliche Schwangerschaft
Bluthochdruck (Hypertonie) in der Schwangerschaft kann zu mehr Komplikationen führen, etwa zu einer Frühgeburt. Bereits bei Kinderwunsch sollten Sie etwas dagegen tun. Es gibt Wirkstoffe (Nifedipin, Metoprolol, Alpha-Methyldopa), die auch in Schwangerschaft und Stillzeit geeignet sind.
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Bluthochdruck – Soll ich an einer Schulung teilnehmen?
Fachleute empfehlen allen Menschen mit Bluthochdruck (Hypertonie) an einer Schulung teilzunehmen. Diese vermitteln Wissen und helfen mit der Krankheit umzugehen.
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Bluthochdruck – Was tun, wenn der Blutdruck plötzlich viel zu hoch ist?
Wenn sich ihr Bluthochdruck (Hypertonie) plötzlich verschlimmert, kann dahinter eine Blutdruckentgleisung (hypertensive Entgleisung) oder eine Blutdruckkrise (hypertensiver Notfall) stecken. Diese Information erklärt die Anzeichen und wie Sie am besten reagieren.
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Bluthochdruck – Wie trifft man gemeinsame Entscheidungen?
Bei Bluthochdruck oder Hypertonie gibt es mehrere Behandlungsmöglichkeiten. Alle haben Ihre Vor- und Nachteile. Sich zu entscheiden, kann daher schwer sein. Hier finden Sie Tipps, wie Sie eine Entscheidung vorbereiten können und welche Informationen dafür wichtig sind.
Für diese Information haben wir die Nationale Versorgungsleitlinie (NVL) Hypertonie genutzt. Diese ist für Ärztinnen, Ärzte und andere medizinische Fachleute gedacht.
Wo Sie eine Selbsthilfeorganisation in Ihrer Nähe finden, erfahren Sie bei der NAKOS (Nationale Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen).
Internet www.nakos.de
Telefon 030 31018960
Dieses Patientenblatt ist Bestandteil der Nationalen VersorgungsLeitlinie (NVL) Hypertonie.
Verwendete Quellen
Fachliteratur
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Bundesärztekammer (BÄK), Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV), Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF). Nationale VersorgungsLeitlinie Hypertonie – Langfassung, Version 1.0. 2023. DOI: 10.6101/AZQ/000502. www.leitlinien.de/hypertonie
Patienteninformationen
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AMBOSS. Arterielle Hypertonie. 2022. www.amboss.com/de/wissen/Arterielle_Hypertonie
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Deximed. Ursachen für Bluthochdruck. 2020. https://deximed.de/home/klinische-themen/herz-gefaesse-kreislauf/patienteninformationen/bluthochdruck-hypertonie/bluthochdruck-ursachen
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Deximed. Bluthochdruck (arterielle Hypertonie). 2020. https://deximed.de/home/klinische-themen/herz-gefaesse-kreislauf/patienteninformationen/bluthochdruck-hypertonie/bluthochdruck-arterielle-hyptertonie
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Stiftung Gesundheitswissen. Hypertonie. Hintergrund. 2022. www.stiftung-gesundheitswissen.de/wissen/hypertonie/hintergrund#was-ist-bluthochdruck-(hypertonie)-
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Stiftung Gesundheitswissen. Hypertonie. Folgeerkrankungen. 2022. www.stiftung-gesundheitswissen.de/wissen/hypertonie/folgeerkrankungen
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Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Gesundheitsinformation.de. Bluthochdruck (Hypertonie). Wie funktioniert der Kreislauf? 2022. www.gesundheitsinformation.de/wie-funktioniert-der-kreislauf_1986.html
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Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Gesundheitsinformation.de. Bluthochdruck (Hypertonie). Einleitung. 2022. www.gesundheitsinformation.de/bluthochdruck-hypertonie.html