Bei Asthma sind die Atemwege ständig entzündet. Sie schwellen an und werden eng. Dadurch bekommt man schlecht Luft. Viele Menschen brauchen dann dauerhaft Medikamente.
Diese Information soll Sie und Ihre Angehörigen unterstützen, die Erkrankung zu verstehen, und Ihnen Hinweise und Hilfen zum Umgang mit ihr geben.
Auf einen Blick
Asthma ist eine häufige Erkrankung der Atemwege. Etwa jeder 20. Mensch hat Asthma.
Betroffene reagieren auf verschiedene Auslöser mit entzündeten Atemwege. Auslöser wie Pflanzenpollen, Hausstaubmilben, Stress oder Infekte können zu Atembeschwerden führen.
Es gibt verschiedene Behandlungen: Auslöser meiden, Medikamente nur nach Bedarf bei Beschwerden, Dauermedikamente; ergänzend: nicht rauchen, Schulungen besuchen, Atemtechniken erlernen, körperlich aktiv sein.
Was ist Asthma?
Bei Asthma sind die Atemwege dauerhaft entzündet. Sie schwellen an und verengen sich. Dadurch kann man nicht mehr ungehindert ein- und ausatmen.
Fachleute unterscheiden allergisches Asthma und nicht-allergisches Asthma. Häufige Beschwerden sind:
- Luftnot, die wiederholt anfallsartig auftritt
- pfeifendes Atemgeräusch
- Engegefühl in der Brust
- Husten mit oder ohne Schleimbildung
Die Beschwerden können mal stärker und mal schwächer sein. Es gibt auch Zeiträume ohne Beschwerden. Bei plötzlichen starken Beschwerden mit Luftnot liegt ein Asthma-Anfall vor. Das kann zum Notfall werden.
Auslöser für Beschwerden
Menschen mit Asthma haben überempfindliche Atemwege. Sie reagieren auf unterschiedliche Auslöser:
- Allergene
sind Stoffe, auf die Menschen allergisch reagieren. Häufige Allergene sind zum Beispiel Pflanzenpollen, Hausstaubmilben oder Tierhaare.
- Tages- und Jahreszeit
spielen für den Krankheitsverlauf häufig eine Rolle.
- Körperliche Belastung,
vor allem ein plötzlicher Wechsel zwischen Entspannung und Belastung, kann die Luftwege verengen.
- Infekte der Atemwege
können zu asthmatischen Beschwerden führen.
- Medikamente,
die die Luftwege verengen, können die Beschwerden verschlimmern.
- Gefühle,
etwa viel Stress, können möglicherweise zu verstärkten Beschwerden führen.
- Reizstoffe,
die Sie zu Hause, auf der Arbeit oder unterwegs einatmen. Solche Reizstoffe sind zum Beispiel verschmutzte Luft, Staub, Gerüche oder Tabakrauch.
Wie wird Asthma festgestellt?
Eine Asthma-Erkrankung und mögliche Auslöser stellen Ärztinnen und Ärzte durch verschiedene Untersuchungen fest:
- Befragung und körperliche Untersuchung
- Messen der Lungenfunktion: Bei der Spirometrie wird gemessen, wie gut oder schlecht die Atemluft durch die Luftwege strömen kann. Dabei atmen Sie über ein Mundstück, wobei die Nase mit einer Klemme verschlossen wird. Ein Gerät erfasst das ein- und ausgeatmete Luftvolumen: siehe Abbildung.
- Allergie-Test: Mit einem Haut- oder Blut-Test sucht die Ärztin oder der Arzt nach Stoffen, die bei Ihnen möglicherweise ein allergisches Asthma auslösen.
Bild: Patrick Rebacz
Behandlung
Die Behandlung zielt darauf ab, die Beschwerden zu lindern, die bestmögliche Lungenfunktion zu erreichen, Asthma-Anfälle zu verhindern und die Belastung durch Nebenwirkungen der Medikamente möglichst gering zu halten.
Die Fachleute sind sich einig: Am wichtigsten bei allergischem Asthma ist es, den Auslöser – soweit möglich – zu meiden. Wenn das allein nicht hilft, kommen Medikamente zum Einsatz.
Medikamente bei Bedarf:
Um plötzliche Beschwerden rasch zu lindern, gibt es Bedarfsmedikamente, die die Atemwege in der Lunge sofort erweitern. Dazu eignen sich vor allem kurzwirkende Beta-Mimetika als Spray.
Manche Menschen nehmen auch ein Spray mit einer festen Wirkstoffkombination aus einem atemwegserweiternden und einem Kortison-ähnlichen Medikament (Fixkombination).
Medikamente für jeden Tag:
Fachleute empfehlen eine Langzeitbehandlung zu beginnen, wenn Sie mehr als 2-mal pro Woche ein kurzwirkendes Beta-Mimetikum oder mehr als 4-mal pro Woche die Fixkombination anwenden. Kinder sollen ihren Alltag komplett ohne Bedarfsmedikamente bewältigen können. Das wichtigste Dauermedikament ist inhalierbares Kortison als Spray oder Pulver. Es wirkt gegen die Entzündung und damit gegen die Ursache der Beschwerden. Es ist wichtig, das Kortison regelmäßig zu inhalieren, damit die Entzündung nicht wiederkommt. Wer es dauerhaft anwendet, hat seltener einen Asthma-Anfall und kommt seltener deswegen ins Krankenhaus. Außerdem leben manche Menschen länger dank Kortison. Wenn das Kortison allein nicht ausreicht, kommen weitere Medikamente dazu.
Nicht-medikamentöse Behandlungen:
Fachleute empfehlen ergänzende Maßnahmen, um den Erfolg der Behandlung zu verbessern. Dazu gehören etwa nicht rauchen und ein regelmäßiges körperliches Training.
Was Sie selbst tun können
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Es ist ratsam, sich selbst zu beobachten. Als Hilfe können Sie Ihre Beschwerden in einem Asthma-Tagebuch aufschreiben. Dadurch erhalten Sie einen Überblick über den Verlauf der Erkrankung.
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Körperliche Bewegung tut gut. Dabei ist wichtig, dass Sie langsam beginnen und die Belastung nach und nach steigern. Besprechen Sie mit Ihrem Behandlungsteam, welches Medikament Sie bei Bedarf einnehmen können.
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Bei plötzlicher Luftnot können Ihnen bestimmte Atemtechniken helfen. Diese können Sie erlernen, zum Beispiel die Lippenbremse. Zudem gibt es atmungserleichternde Körperstellungen, wie etwa den Kutschersitz oder die Torwartstellung.
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Falls Sie rauchen, raten Ihnen Fachleute, komplett auf Tabak zu verzichten. Das gilt auch, wenn Ihr Kind Asthma hat. Gute Studien zeigen: Menschen mit Asthma, die weniger Tabakrauch ausgesetzt waren, hatten seltener einen schweren Asthma-Anfall und mussten deshalb seltener notfallmäßig behandelt werden.
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In einer Schulung lernen Sie unter anderem, wie die Dosierung der Medikamente an die Beschwerden anzupassen ist. Dafür empfehlen Ihnen Fachleute einen Asthma- Aktionsplan, der speziell auf Ihre Situation abgestimmt ist. Er beinhaltet Ihre persönliche Behandlung und konkrete Vorgehensschritte im Notfall.
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Sie können an einem Asthma-Versorgungsprogramm teilnehmen (kurz: DMP Asthma). Ziel ist, dass Ihre Versorgung durch die verschiedenen Haus- und Facharztpraxen aufeinander abgestimmt ist. Sprechen Sie Ihr Behandlungsteam darauf an.
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Für diese Information haben wir die Nationale VersorgungsLeitlinie (NVL) Asthma genutzt. Diese ist für Ärztinnen, Ärzte und andere medizinische Fachleute gedacht.
Wo Sie eine Selbsthilfeorganisation in Ihrer Nähe finden, erfahren Sie bei der NAKOS (Nationale Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen).
Internet www.nakos.de
Telefon 030 31018960
Selbsthilfeorganisation:
Unsere Gesundheitsinformationen können Sie kostenlos herunterladen, ausdrucken und verteilen. Es gibt auch die Möglichkeit, diese bei Anbietern von Print on Demand auf hochwertigem Papier und in beliebiger Auflage kostenpflichtig ausdrucken zu lassen – wie zum Beispiel dem DDZ.
Hier finden Sie Dokumente zur Methodik, alle Quellen der Kurzinformation "Asthma – Wenn Atmen schwerfällt" sowie weiterführende Links.
Methodik
Aktualität
Diese Kurzinformation wurde im April 2023 veröffentlicht. Das nächste Update ist für 2027 vorgesehen.
Verwendete Quellen
Fachliteratur
- Bundesärztekammer (BÄK), Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV), Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF). Nationale VersorgungsLeitlinie Asthma – Langfassung, 4. Auflage. Version 1. 2020. DOI: 10.6101/AZQ/000469. www.asthma.versorgungsleitlinien.de
Patienteninformation
- Bundesärztekammer (BÄK), Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV), Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF). Asthma. Patientenleitlinie zur Nationalen VersorgungsLeitlinie, 3. Auflage. Version 1. 2021. DOI: 10.6101/AZQ/000479. www.leitlinien.de/asthma
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