Sie haben eine koronare Herzkrankheit (KHK) und bekommen ein Statin. Ihr Arzt oder Ihre Ärztin empfiehlt Ihnen, das Statin in einer festen Dosis einzunehmen und die Behandlung nicht am Cholesterinwert auszurichten. Nun stehen Sie vor der Frage, in welcher Dosis Sie es einnehmen sollten? Hier erfahren Sie, welche Vor- und Nachteile ein Statin in Hochdosis hat. Lassen Sie sich dazu ausführlich von Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt beraten.
Empfehlung
Besprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt, ob für Sie ein Statin eher in mittlerer oder hoher Dosis geeignet ist. Gemeinsam können Sie die Vor- und Nachteile abwägen. Die endgültige Entscheidung liegt bei Ihnen.
Was sind Statine?
Statine können helfen, die Blutgefäße zu schützen. Diese Medikamente bewirken unter anderem, dass in der Leber weniger Cholesterin hergestellt wird. Fachleute bezeichnen Statine auch als Cholesterin- oder Fettsenker.
Statin-Tabletten in verschiedenen Dosierungen und Wirkstärken können das Cholesterin unterschiedlich stark senken. Man nimmt sie in der Regel einmal täglich ein. Im Allgemeinen sind Statine gut verträglich und werden häufig verschrieben.
Sind Statine wirksam bei KHK?
Fachleute empfehlen allen Menschen mit KHK ein Statin, um Krankheitsfolgen zu verhindern. Dazu gehören vor allem Herzinfarkte. Statine können bei Menschen mit KHK die Lebenserwartung erhöhen. Das ist wissenschaftlich erwiesen und es bestehen langjährige Erfahrungen. Ausführliche Informationen finden Sie im Patientenblatt „Warum empfiehlt mir meine Ärztin oder mein Arzt Statine?“, abrufbar unter register.awmf.org/ de/leitlinien/detail/nvl-004.
Was bedeutet ein Statin in hoher Dosis?
Üblicherweise nimmt man ein Statin in mittlerer Dosis ein, zum Beispiel Atorvastatin 10–20 mg, Rosuvastatin 5–10 mg oder Simvastatin 20–40mg. Wenn Sie das gut vertragen, kann für Sie vielleicht ein Statin in hoher Dosis in Frage kommen. Hierfür stehen die Wirkstoffe Atorvastatin (40 bis 80 mg) und Rosuvastatin (20 bis 40 mg) zur Verfügung. Eine Hochdosis-Behandlung kann zum Beispiel für Menschen mit einem Herzinfarkt in der Vorgeschichte vorteilhaft sein. Ziel ist vor allem, einen weiteren Herzinfarkt zu verhindern.
Faktenbox: Statine in unterschiedlicher Dosis
Nutzen | ||
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Von 100 Behandelten hatten nach 5 Jahren einen nicht-tödlichen Herzinfarkt |
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Bei 100 Behandelten eingetretene Todesfälle nach 5 Jahren |
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Schaden | ||
Von 100 Behandelten hatten Muskelschmerzen* * In vielen Studien berichten die Teilnehmenden mit Scheinmedikament genauso häufig über Muskelschmerzen wie mit Statin. Es gibt Gründe anzunehmen, dass eine Hochdosis-Behandlung mit Statin etwas häufiger zu Muskelbeschwerden führen kann. |
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Von 100 Behandelten erhielten innerhalb von 2 bis 7 Jahren eine neue Diabetes-Diagnose |
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Von 100 Behandelten traten erhöhte Leberwerte* auf |
Nutzen und Schaden auf einen Blick: Statin in Hochdosis
Nutzen | ||
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Verhinderte nicht-tödliche Herzinfarkte: 1 pro 100 Behandelte |
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Schaden | ||
Zusätzliche Muskelschmerzen* durch Statin in hoher Dosis: 1 pro 100 Behandelte |
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Patientenleitlinie: Chronische Koronare Herzkrankheit (KHK)
Alles zu Untersuchungen und Behandlungen
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Nutzen Sie diese Entscheidungshilfe vor der geplanten Untersuchung, um gemeinsam mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt zu entscheiden, ob Stents eingesetzt werden oder zunächst ausschließlich mit Medikamenten behandelt werden soll.
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KHK – Verengte Herzkranzgefäße: Stent oder Bypass?
Bei Ihnen sollen verengte Herzkranzgefäße mithilfe von Stents offengehalten oder operativ "überbrückt" (Bypass) sollen. Nutzen Sie diese Entscheidungshilfe, um gemeinsam mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt zu entscheiden, welcher Eingriff für Sie der passende ist.
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Blutgefäße versorgen das Herz mit Sauerstoff. Diese sind bei einer koronaren Herzkrankheit (kurz: KHK) verengt. Um die Erkrankung festzustellen, gibt es verschiedene Untersuchungen. Nicht alle sind bei jedem Patienten und jeder Patientin sinnvoll.
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KHK – Statin in festgelegter Dosis nehmen? Oder abhängig von meinen Cholesterin-Werten?
Aufgrund Ihrer koronaren Herzkrankheit wurde Ihnen ein Statin (Cholesterinsenker) empfohlen. Es gibt zwei verschiedene Vorgehensweisen zur Einnahme des Medikaments: „Feste Dosis“ und „Zielwert“. Hier erfahren Sie, welche Unterschiede und welche Vor- und Nachteile damit einhergehen.
Für diese Information haben wir die Nationale Versorgungsleitlinie (NVL) Chronische KHK genutzt. Diese ist für Ärztinnen, Ärzte und andere medizinische Fachleute gedacht.
Wo Sie eine Selbsthilfeorganisation in Ihrer Nähe finden, erfahren Sie bei der NAKOS (Nationale Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen).
Internet www.nakos.de
Telefon 030 31018960
Dieses Patientenblatt ist Bestandteil der Nationalen VersorgungsLeitlinie (NVL) "Chronische KHK".