Sie haben gehört, dass es neue Medikamente zur Behandlung einer Depression gibt, zum Beispiel CBD-Öl oder Wirkstoffe aus Pilzen. Fachleute empfehlen diese aber nicht zur Behandlung einer Depression. Hier lesen Sie, wie sich die Wirksamkeit von Medikamenten nachweisen lässt.
Empfehlung
Verzichten Sie nicht auf Ihre Behandlung oder brechen Sie diese nicht einfach ab, um ein kaum erforschtes Mittel auszuprobieren. Wenn Sie Fragen zu Ihrem Medikament haben oder unsicher sind, sprechen Sie Ihre Ärztin oder Ihren Arzt an.
Neue Mittel gegen Depression?
Immer wieder machen in den Medien oder in sozialen Netzwerken Berichte über neue Mittel gegen Depressionen die Runde. Dazu gehören zum Beispiel Pilze mit dem Inhaltsstoff Psilocybin (Zauberpilze oder Magic Mushrooms), Botox, Produkte mit Cannabis oder Lachgas. Allerdings steht die Forschung hier noch am Anfang.
Was sagen Fachleute?
Hinweise aus dem Labor reichen Fachleuten nicht aus. Außerdem gibt es andere Behandlungen, von denen man sicher weiß, dass sie bei einer Depression wirken.
Wenn überhaupt, sollen solche Mittel bei einer Depression nur im Rahmen von hochwertigen wissenschaftlichen Studien zum Einsatz kommen. Denn ein Mensch ist ein kompliziertes Lebewesen. Er "funktioniert" anders als einzelne Zellen in einer Glasschale.
Darüber hinaus kann die Einnahme mit Unsicherheiten und Risiken für Sie und Ihre Ärztin oder Ihren Arzt verbunden sein. So kann man zum Beispiel noch nicht sagen, welche Nebenwirkungen mit kaum erforschten Medikamenten einhergehen können.
Welche Behandlungen werden bei einer Depression empfohlen?
Bei einer Depression gibt es Behandlungen, deren Wirksamkeit in guten Studien wissenschaftlich nachgewiesen ist. Die wichtigsten sind Psychotherapie und Antidepressiva. Bei einer leichten Depression können auch Online-Programme helfen.
Mehr zu den wirksamen und empfohlenen Behandlungen lesen Sie in einem anderen Informationsblatt: www.patienten-information.de/depr/pt-verfahren
Was macht eine gute Studie aus?
Untersuchungen am Menschen heißen in der Fachsprache "klinische Studien". Sie müssen hohe Anforderungen erfüllen.
Um die Wirkung eines Medikaments sicher nachzuweisen, muss eine Studie so aussehen:
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Die Studie muss zwei Gruppen von Menschen miteinander vergleichen: Eine Gruppe erhält den neuen Wirkstoff und eine erhält ein Scheinmedikament.
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Die Teilnehmenden müssen zufällig auf die beiden Gruppen verteilt werden.
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Sowohl die Teilnehmenden als auch die Forschenden dürfen nicht wissen, wer welche Substanz erhält. Man nennt das "Verblindung".
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Die beiden Gruppen müssen ansonsten genau die gleiche Behandlung erhalten.
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Die Gruppen müssen groß genug sein.
Solche aussagekräftigen Studien gibt es für Botox, Zauberpilze, Cannabis-Produkte oder Lachgas entweder noch nicht oder nur sehr wenig – und wenn überhaupt, dann nur mit kleiner Teilnehmerzahl. Daher sehen Fachleute bislang keine belastbaren Hinweise, dass diese Mittel bei einer Depression wirken.
Was Sie selbst tun können
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Besprechen Sie alles, was Ihre Behandlung betrifft, mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Psychotherapeuten. Es gibt gute Möglichkeiten, Ihnen zu helfen.
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Prüfen Sie Berichte kritisch. Soziale Medien und Hörensagen sind keine verlässlichen Informationsquellen. Werden Sie misstrauisch, wenn ein Beitrag reißerisch ist oder Quellenangaben fehlen. Formulierungen wie "absolut nebenwirkungsfrei" und "100%ige Wirkungsgarantie" sind nicht glaubwürdig.
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Informieren Sie sich über die Behandlungsmöglichkeiten aus zuverlässigen Quellen. Dazu zählen unter anderem:
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Patientenleitlinie: Unipolare Depression
Alles zu Untersuchungen und Behandlungen
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Depression – Einfach nur traurig oder depressiv?
Phasen der Trauer und Niedergeschlagenheit kennt jeder. Manchmal handelt es sich um mehr als nur eine depressive Phase. Anzeichen von Depressionen sind unter anderem gedrückte Stimmung, Interessenverlust und Antriebsschwäche. Die Grundlage jeder Behandlung sind "Hilfen zur Selbsthilfe". Weitere Behandlungsmöglichkeiten sind beispielsweise Online-Programme (Apps), Psychotherapie und Antidepressiva.
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Depression – Schwangerschaft und Geburt
Während und nach einer Schwangerschaft erleben viele Frauen ein Auf und Ab der Gefühle. Manchmal nehmen Traurigkeit oder Angst jedoch überhand. Dauern die depressiven Beschwerden länger als 2 Wochen an, kann eine Wochenbettdepression (postpartale Depressionen) vorliegen. Die gängigsten Behandlungen sind Psychotherapie und Medikamente (Antidepressiva).
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Depression – Eine Information für Angehörige und Freunde
Depressionen sind nicht nur belastend für den Betroffenen selbst. Auch Angehörige und Freunde wissen oft nicht, wie sie sich verhalten sollen. Hier erhalten sie Anregungen, wie sie mit dieser schweren Situation umgehen können.
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Depression – Wie erkenne ich eine Depression?
Eine Depression zu erkennen, ist oft nicht einfach: Die Krankheit kann sich seelisch und körperlich bemerkbar machen. So können beispielsweise Kopfschmerzen oder Herz-Kreislauf-Probleme ebenfalls auf die Krankheit hinweisen. Hier erklären wir, welche Anzeichen es auf eine Depression geben kann.
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Depression – Wo finde ich Hilfe?
Rat und Unterstützung können Menschen mit einer Depression und deren Angehörigen helfen, mit der Erkrankung besser umzugehen. Eine Rolle spielen hier zum Beispiel seriöse Gesundheitsinformationen, Selbsthilfeorganisationen oder Beratungsstellen. Hier finden Sie hilfreiche Adressen und Anlaufstellen.
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Depression – Ist eine Krankschreibung für mich sinnvoll?
Wenn Sie eine Depression haben, kann es Ihnen schwerfallen zu arbeiten. Dann können Sie eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung bekommen. Manchmal ist es aber besser, wieder zur Arbeit zu gehen. Diese Entscheidungshilfe kann Ihnen helfen, die Vor- und Nachteile einer Krankschreibung abzuwägen.
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Depression – Welche Behandlung ist für mich geeignet?
Bei einer Depression gibt es viele Behandlungsmöglichkeiten. Die wichtigsten sind Psychotherapie und Medikamente (Antidepressiva). Auch Online-Programme oder Apps, Bewegungstherapie, Lichttherapie oder Ergotherapie können hilfreich sein. Hier erfahren Sie, wann welche Behandlungsmöglichkeit in Frage kommt.
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Depression – Antidepressiva: Hilft ein genetischer Test das richtige Mittel zu finden?
Es gibt zahlreiche Antidepressiva. Eine sogenannte Genotypisierung soll helfen, das geeignete Medikament zu finden. Dieser genetische Test ist als IGEL-Leistung möglich. Warum Fachleute jedoch derzeit am Behandlungsbeginn davon abraten, lesen Sie hier.
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Depression – Antidepressiva: Was ist beim Absetzen zu beachten?
Wenn man ein Antidepressivum schlagartig weglässt, kann es zu Beschwerden kommen. In der Fachsprache heißt das Absetzsyndrom. Es ist auch möglich, dass die Depression wiederkommt. Daher wird meist ein langsames Ausschleichen empfohlen. Wie Sie die Medikamente am besten absetzen, erklärt diese Information.
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Depression – Antidepressiva: Was sollte ich wissen?
Antidepressiva sind Medikamente, die gegen Depressionen helfen können. Sie heißen zum Beispiel selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI), Tri- und tetrazyklische Antidepressiva (TZA) oder Monoaminoxidase-Hemmstoffe (MAO-Hemmer). Dieses Informationsblatt gibt einen Überblick.
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Depression – Antidepressiva: Was tun, wenn ein Antidepressivum nicht wirkt?
Ein Antidepressivum kann bei einer Depression helfen. Ein Teil der Patientinnen und Patienten hat aber trotzdem weiter depressive Beschwerden. Dann ist es wichtig die Gründe herauszufinden und die Behandlung zu ändern. Lesen Sie hier, welches Vorgehen Fachleute beim Nichtansprechen auf die Medikamente empfehlen.
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Depression – Hilft Johanniskraut gegen Depressionen?
Diese Information beantwortet zahlreiche Fragen zum Thema Johanniskraut bei Depressionen. Sie informiert über mögliche Nebenwirkungen und Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten. Lesen Sie auch, wann Extrakte aus Johanniskraut bei einer Depression in Frage kommen können.
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Depression – Psychotherapie und Antidepressiva: Was sind Vor- und Nachteile?
Zur Behandlung einer Depression kommen meist Psychotherapie und Medikamente, sogenannte Antidepressiva, zum Einsatz. In dieser Entscheidungshilfe stellen wir beide Behandlungsmöglichkeiten vor und erklären die Unterschiede.
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Es gibt verschiedene Psychotherapie-Verfahren, die bei einer Depression in Frage kommen können. Dazu zählen zum Beispiel Verhaltenstherapie, psychoanalytisch begründete Verfahren und Systemische Therapie. Hier haben wir Informationen zu den Verfahren zusammengefasst.
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Eine Depression kann mit Schlafproblemen einhergehen. Eine Behandlung sind Beruhigungs- und Schlafmittel. Diese Medikamente heißen Benzodiazepine. Sie können aber abhängig machen. Hier gibt es Informationen zur richtigen Anwendung und Risiken.
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Depression – Was ist eine repetitive Transkranielle Magnetstimulation?
Die repetitive Transkranielle Magnetstimulation (kurz: rTMS) ist eine relativ neue Behandlungsmethode bei einer Depression. Hier kommen starke, pulsierende Magnetfelder zum Einsatz, um das Gehirn zu stimulieren. Hier lesen Sie mehr über diese Verfahren.
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Depression – Was passiert bei einer Elektrokonvulsions-Therapie?
Die Elektrokonvulsions-Therapie (kurz: EKT) gehört zu neurostimulatorischen Verfahren. Hierbei werden Nervenzellen im Gehirn angeregt. Ein alter Begriff ist "Elektrokrampf-Therapie". Diese Information erklärt, wann Fachleute bei einer Depression dieses Verfahren empfehlen und wie die Behandlung abläuft.
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Depression – Was sollten Angehörige wissen?
Eine Depression belastet nicht nur die erkrankte Person, sondern auch Angehörige. Sie können eine wichtige Hilfe sein, aber an der Situation auch selbst verzweifeln. Hier haben wir Informationen und Unterstützungsmöglichkeiten für Angehörige, Familie und Freundeskreis zusammengestellt.
Für diese Information haben wir die Nationale Versorgungsleitlinie (NVL) Unipolare Depression genutzt. Diese ist für Ärztinnen, Ärzte und andere medizinische Fachleute gedacht.
Wo Sie eine Selbsthilfeorganisation in Ihrer Nähe finden, erfahren Sie bei der NAKOS (Nationale Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen).
Internet www.nakos.de
Telefon 030 31018960
Selbsthilfe-Organisationen:
Dieses Patientenblatt ist Bestandteil der Nationalen VersorgungsLeitlinie (NVL) "Unipolare Depression".