Rehabilitation
Als Rehabilitation bezeichnet man alle medizinischen, psychotherapeutischen, sozialen und beruflichen Leistungen, die eine Wiedereingliederung der Patientinnen und Patienten in Familie, Gesellschaft und Berufsleben zum Ziel haben. Diese Leistungen sollen es den Erkrankten ermöglichen, besser mit krankheitsbedingten Problemen fertig zu werden.
In der Rehabilitation bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen werden herzkranke Patientinnen und Patienten von einem Team verschiedener Fachkräfte dabei unterstützt, ihre körperliche und seelische Gesundheit bestmöglich wiederzuerlangen und langfristig zu erhalten.
Die Leitlinie empfiehlt: |
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Die Rehabilitation soll ein fester Bestandteil bei der Versorgung von Herzpatientinnen und Herzpatienten sein. Die Grundlage dafür sollen Trainingsprogramme bilden, die speziell auf die Bedürfnisse der Betroffenen abgestimmt sind. Ihnen soll eine Rehabilitation bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen angeboten werden:
In ausgewählten Situationen sollte Ihnen auch nach einem Katheter-gestützten Eingriff am Herzen eine Rehabilitation angeboten werden, zum Beispiel wenn Ihr Risiko für einen Herzinfarkt besonders hoch ist oder wenn es Ihnen schwer fällt, Ihre Medikamente regelmäßig zu nehmen oder zu Kontrolluntersuchungen zu erscheinen. |
Viele Studien liefern Hinweise, dass Rehabilitation bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen wirksam ist. So verbesserten sich beispielsweise die körperliche Leistungsfähigkeit und die Lebensqualität, Risikofaktoren nahmen ab und weniger Betroffene starben an ihrer KHK.
Phasen der Rehabilitation
Die Rehabilitation bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen wird in drei Phasen eingeteilt:
Phase I – Frühmobilisation |
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Die Patientinnen und Patienten bewegen sich unter fachlicher Anleitung so früh wie möglich, etwa Übungen an der Bettkante oder einige Schritte gehen. Diese sogenannte Frühmobilisation soll bereits im Krankenhaus erfolgen (innerhalb der ersten 72 Stunden nach Aufnahme). |
Phase II – Rehabilitation |
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Die Rehabilitation erfolgt direkt nach der akuten Behandlung im Krankenhaus. Diese Phase wird auch als Anschlussheilbehandlung (AHB) oder Anschlussrehabilitation (AR) bezeichnet. Sie dauert in der Regel 3 Wochen. Nach Meinung der Expertengruppe soll der Übergang von Phase I in Phase II erfolgen, ohne den Behandlungs- und Betreuungsverlauf zu unterbrechen. Nach akutem Koronarsyndrom oder einer Bypass-Operation mit unkompliziertem Verlauf sollte die Phase II bereits nach wenigen Tagen beginnen. Die Rehabilitation kann tagsüber in einer Einrichtung in Wohnortnähe (ambulant) oder in einer spezialisierten Rehabilitationsklinik (stationär) stattfinden. Bei der Entscheidung hierüber sollten medizinische und psychosoziale Gesichtspunkte, Ihre Wünsche sowie die Verfügbarkeit von geeigneten Rehabilitationseinrichtungen berücksichtigt werden. |
Phase III – Langzeitbehandlung |
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Lebenslange Nachsorge und Betreuung erhalten Sie am Wohnort in der Regel von niedergelassenen Ärzten und Ärztinnen. Die Expertengruppe ist der Meinung, dass Sie – besonders nach einem Eingriff am Herzen – an einer ambulanten Herzgruppe oder einem anderen Bewegungsprogramm teilnehmen sollen. Ziel ist, ein regelmäßiges körperliches Training zu fördern und ein gesundheitsförderliches Verhalten zu erlernen. Außerdem soll Ihr Ärzteteam Sie regelmäßig beraten und untersuchen, um den Fortgang der Erkrankung zu beurteilen und bei Bedarf die Behandlung anzupassen. Dabei arbeitet ein Team aus Hausarzt, Kardiologin, Rehabilitationsarzt und Herzgruppenärztin zusammen. In bestimmten Situationen sollte Ihnen eine zeitlich begrenzte Rehabilitation in einer darauf spezialisierten Einrichtung angeboten werden (ambulantes oder stationäres Heilverfahren):
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Eine Rehabilitation bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen soll Folgendes beinhalten:
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Erfassen von Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen;
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die medizinische Überwachung und Betreuung;
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Kontrolle und bei Bedarf Anpassen der Behandlung mit Medikamenten;
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persönliche Aufklärung, Patientenschulung und Informationen;
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körperliches Training;
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soziale Beratung und Unterstützung, zum Beispiel bei Problemen mit Krankschreibung, Versicherungen oder Arbeitsplatz
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psychische Unterstützung, zum Beispiel um schwere oder zeitlich andauernde Depressionen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.
Die Leitlinie empfiehlt: |
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Auch Ihre Angehörigen sollen in die Beratungen und Schulungen einbezogen werden. Dann können unter anderem die Bewältigung des Alltags, aber auch partnerschaftliche und sexuelle Probleme besprochen werden. |
Patientenschulung
Auf eine Leistung der Rehabilitation soll hier noch einmal gesondert eingegangen werden – die Patientenschulung. Wichtig ist, dass Sie Ihre Krankheit verstehen und lernen, mit ihr umzugehen. Patientenschulungen helfen dabei. So können Sie das Gespräch mit dem Arzt besser gestalten und aktiv am Behandlungsprozess mitwirken.
Die Leitlinie empfiehlt folgende Inhalte einer solchen Schulung:
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Krankheitsverständnis: die Grundlagen der KHK mit ihren Folgen und Behandlungsmöglichkeiten werden vermittelt;
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Vorbeugen, Erkennen und Behandeln von Risikofaktoren und Risikoerkrankungen;
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Kennenlernen und Aufklären über einen gesundheitlich günstigen Lebensstil, zum Beispiel Rauchverzicht, gesunde Ernährung und körperliches Training (Koronar-Sportgruppen);
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Hilfen und Unterstützung, um eigenverantwortlich an der Behandlung mitzuwirken;
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psychologische Unterstützung bei der Krankheitsverarbeitung;
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verhaltenstherapeutische Schulungsprogramme speziell für Übergewichtige und Raucher;
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Bewältigen von Stress, etwa mit Entspannungstraining;
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speziell auf Sie abgestimmte Schulungen, zum Beispiel zur Blutzucker-Selbstkontrolle, wenn Sie Diabetes haben, oder zur Blutdruck-Selbstkontrolle bei Bluthochdruck.
Fragen Sie am besten Ihre Ärztin, welche Schulung in welcher Form für Sie in Frage kommt.
Bewegung und körperliches Training
Fachkräfte zeigen Ihnen Übungen, die Ihre körperliche Aktivität wieder steigern können, zum Beispiel mit Bewegungstherapie. Bevor Sie damit beginnen, ist es wichtig, dass Ihr Ärzteteam prüft, wie stark Sie körperlich belastbar sind, zum Beispiel auf einem Fahrrad-Ergometer oder Laufband (Belastungs-EKG). Sie werden Schritt für Schritt an dieses Training herangeführt, während Ihre Herz-Kreislauf-Funktionen beobachtet und überwacht werden. Die körperliche Belastung wird dabei stets Ihrem persönlichen Gesundheitszustand angepasst und stufenweise gesteigert.
Nach dem Aufenthalt in einer Reha-Einrichtung können Sie zum Beispiel eine Herzgruppe besuchen, um körperlich fit zu bleiben (siehe Kapitel "Herzgruppen").
Gut zu wissen: Rehabilitation |
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Verordnung Informationen und Hinweise zur Verordnung von Reha-Leistungen bei der Rentenversicherung finden Sie unter: www.deutscherentenversicherung.de. Unter der Rubrik "Beratung und Kontakt" können Sie Online-Dienste nutzen und Beratungsstellen in Ihrer Nähe finden. |
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KHK – wenn sich die Herzgefäße verengen
Eine koronare Herzkrankheit (kurz: KHK) ist eine ernst zu nehmende Erkrankung. Bei ihr sind die Gefäße verengt, die das Herz mit Blut versorgen. Das führt zu Brustschmerzen (Angina pectoris), Engegefühl und Luftnot. Mit einer passenden Behandlung können Sie gut mit einer KHK leben.
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KHK – Was Sie oder Ihre Angehörigen im Notfall tun können
Eine koronare Herzkrankheit (kurz: KHK) kann bedrohliche Folgen haben, etwa einen Herzinfarkt. Hier erfahren Sie, woran Sie einen Notfall erkennen und wie Sie bei plötzlichen Brustschmerzen, Brustenge und Atemnot am besten reagieren können, zum Beispiel Ihr Nitro-Spray einnehmen. Auch weitere Maßnahmen zur Ersten Hilfe, eine Herzdruckmassage (Reanimation) und ein Defibrillator werden erklärt.
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KHK – Ernährung und Bewegung sind wichtig
Ausgewogene Ernährung und ausreichend Bewegung sind für eine gute Behandlung der KHK ebenso wichtig wie Medikamente. Dieses Infoblatt gibt Ihnen wissenschaftlich belegte Anregungen für Ihren Alltag mit KHK.
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KHK – Langzeitbehandlung mit Statinen
Bei der KHK sind die Gefäße verengt, die das Herz versorgen. Statine senken die Blutfette und schützen dadurch die Gefäßwände, auch die vom Herzen. Dadurch können sie bei der KHK Krankheitsfolgen wie Herzinfarkte verhindern. Erklärt finden Sie das in dieser Entscheidungshilfe.
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KHK – Mögliche Untersuchungen bei Verdacht
Ärztliche Befragung und Untersuchung werden bei Verdacht auf KHK empfohlen. Welche Untersuchungen noch hinzukommen können, erläutert dieses Patientenblatt.
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KHK – Warum Rauchstopp hilft
Warum Rauchen so schädlich bei KHK ist und wo Sie Hilfe bekommen können, wenn Sie mit Rauchen aufhören wollen, erläutert dieses Infoblatt.
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KHK – Gemeinsam entscheiden
Eine KHK ist eine dauerhafte Erkrankung. Im Verlauf sind immer wieder wichtige Entscheidungen zu treffen, welche Behandlung für Sie die geeignete ist. Lassen Sie sich hierbei gut von Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt unterstützen.
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KHK – Stents einsetzen bei einer Herzkatheter-Untersuchung?
Nutzen Sie diese Entscheidungshilfe vor der geplanten Untersuchung, um gemeinsam mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt zu entscheiden, ob Stents eingesetzt werden oder zunächst ausschließlich mit Medikamenten behandelt werden soll.
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KHK – Verengte Herzkranzgefäße: Stent oder Bypass?
Bei Ihnen sollen verengte Herzkranzgefäße mithilfe von Stents offengehalten oder operativ "überbrückt" (Bypass) sollen. Nutzen Sie diese Entscheidungshilfe, um gemeinsam mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt zu entscheiden, welcher Eingriff für Sie der passende ist.
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KHK – Brauche ich eine Herzkatheter-Untersuchung?
Die Untersuchung ist in bestimmten Fällen wichtig, um die weitere Behandlung zu planen. Sie ist aber nicht immer notwendig. Wir stellen Ihnen die wichtigsten Behandlungsmöglichkeiten in dieser Entscheidungshilfe vor. So können Sie absehen, ob die Untersuchung in Ihrer Situation Nutzen bringt.
- Für diese Information haben wir die Nationale VersorgungsLeitlinie (NVL) Chronische KHK genutzt. Diese ist für Ärztinnen, Ärzte und andere medizinische Fachleute gedacht.
Hier finden Sie unsere Methodendokumente:
Spezielle Angebote für Menschen mit chronischer KHK finden Sie unter den folgenden Adressen:
Deutsche Herzstiftung e. V.
E-Mail: info@herzstiftung.de
Internet: www.herzstiftung.de/selbsthilfegruppen.html
Deutsche Gesellschaft für Prävention und Rehabilitation von Herz-Kreislauferkrankungen e. V.
Unter dieser Adresse erfahren Sie, welche Herzgruppen es in Ihrem Bundesland gibt:
E-Mail: info@dgpr.de
Internet: www.dgpr.de
Stiftung "Der herzkranke Diabetiker"
Stiftung in der Deutschen Diabetes-Stiftung
E-Mail: info@der-herzkranke-diabetiker.de
Internet: www.stiftung-dhd.de
Wo sich eine Selbsthilfegruppe in Ihrer Nähe befindet, können Sie auch bei der Nationalen Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen (NAKOS) erfragen:
Nationale Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen (NAKOS)
Otto-Suhr-Allee 115
10585 Berlin
Telefon: 030 31018960
Fax: 030 31018970
E-Mail: selbsthilfe@nakos.de
Internet: www.nakos.de
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