Langzeitbetreuung
Hausärztliche Versorgung
Ihre wichtigste Anlaufstelle in der Langzeitbetreuung ist in der Regel Ihre Hausarztpraxis. Hier laufen alle Informationen über die Erkrankung und die Behandlung zusammen. Der Hausarzt übernimmt die Langzeitbetreuung und die Dokumentation aller in diesem Zusammenhang wichtigen medizinischen Daten. Außerdem steuert er Untersuchungs-, Behandlungs- und Schulungsmaßnahmen. Er stimmt auch die Behandlung des Bluthochdrucks mit Maßnahmen für andere Erkrankungen (Begleiterkrankungen) mit Ihnen ab.
Bei Begleiterkrankungen wie Diabetes mellitus, COPD, Herzschwäche oder koronare Herzkrankheit sollte Ihre Hausärztin mit einem entsprechenden Facharzt zusammenarbeiten (mehr dazu im Kapitel "Wer an der Behandlung beteiligt ist").
Den Blutdruck selbst messen
Wer wegen Bluthochdruck behandelt wird, sollte seinen Blutdruck regelmäßig selbst zu Hause messen. Es ist wichtig zu kontrollieren, ob Sie den vereinbarten Zielwert erreicht haben. Dafür gibt es elektronische Geräte. Per Knopfdruck zeigen sie die Blutdruckwerte und den Puls automatisch an. Um verlässliche Messwerte zu erhalten, sind bestimmte Regeln einzuhalten.
An welchem Arm messen Sie?
Zunächst wird geprüft, ob der Blutdruck an einem Arm höher ist, als am anderen. Ist das der Fall, dann nehmen Sie stets den Arm mit den höheren Werten. Es ist wichtig, den Blutdruck immer am selben Oberarm zu messen. Auf die Messung am Handgelenk gehen wir hier nicht ein.
Wie messen Sie richtig?
Am besten messen Sie morgens und abends in Ruhe. Setzen Sie sich aufrecht hin und stellen Sie beide Beine locker nebeneinander auf den Boden. Damit kein Blutstau entsteht, sollte der Arm frei von Kleidung sein. Legen Sie die Manschette um den freien Oberarm ungefähr 2 bis 3 Zentimeter oberhalb der Ellenbeuge an. Die Manschette sitzt gut, wenn sich Zeige- und Mittelfinger noch gerade so darunter schieben lassen – nicht zu eng und nicht zu locker. Für Einzelheiten können Sie die Gebrauchsanweisung lesen. Informieren Sie sich auch, welche Manschettengröße für Ihren Oberarm geeignet ist.
Legen Sie nun den Arm leicht gebeugt, entspannt und ungefähr auf Höhe Ihres Herzens ab, zum Beispiel auf einem Tisch. Bevor Sie mit der Messung beginnen, empfehlen Ihnen die Fachleute, sich für mindestens 5 Minuten auszuruhen.
Per Knopfdruck pumpt sich die Manschette auf und wird ganz eng. Dadurch wird der Blutfluss im Arm kurz unterbrochen. Dann wird die Manschette langsam wieder lockerer, bis das Gerät die Werte anzeigt.
Atmen Sie während der Messung normal weiter. Sie sollten sich dabei nicht bewegen und auch nicht sprechen oder husten (siehe Abbildung 6: Richtiges Blutdruckmessen).
In einer Schulung können Sie das Blutdruckmessen gemeinsam mit anderen Betroffenen lernen. Mehr dazu im Kapitel "An Schulungen teilnehmen".
Abbildung 6: Richtiges Blutdruckmessen
Was sollten Sie noch wissen?
Zu Hause sind die gemessenen Werte in der Regel etwas niedriger als in der Arztpraxis. Die meisten Menschen sind dann weniger aufgeregt.
Viele Geräte zeigen Ihnen zusätzlich zum Blutdruck an, wenn Ihr Herz unregelmäßig schlägt. Das können Sie alles notieren und beim nächsten Arztbesuch vorzeigen. Ein Herztagebuch kann dabei hilfreich sein.
Es ist auch möglich, Ihren Blutdruck in der Apotheke messen zu lassen. Wenn Sie bereits ein Medikament gegen Bluthochdruck einnehmen, dann übernehmen die Krankenkassen in der Regel 1x im Jahr die Kosten für eine standardisierte Dreifachmessung in der Apotheke.
Wie oft sollten Sie messen?
In der Regel messen Sie zweimal täglich je mit einem Abstand von 1 bis 2 Minuten. Das entspricht also vier Messungen an einem Tag. Um die Werte miteinander vergleichen zu können, ist es ratsam, stets ungefähr zur selben Uhrzeit zu messen.
Wie häufig Sie diese Messungen durchführen, hängt von Ihren persönlichen Umständen ab. Regelmäßige Messungen sind vor allem in den ersten 4 bis 6 Wochen wichtig, wenn Sie ein neues Medikament oder eine neue Dosis bekommen haben. Zudem sind tägliche Messungen etwa eine Woche vor jedem ärztlichen Kontrolltermin ratsam.
Woher bekommen Sie ein Messgerät?
Bei Bluthochdruck können Sie sich ein Messgerät ärztlich verordnen lassen. Das Rezept lösen Sie in der Apotheke oder in einem Sanitätshaus ein. Trotzdem kommen meist Kosten auf Sie zu. Die Qualität der Messgeräte ist sehr unterschiedlich. Beispielsweise die Deutsche Hochdruckliga prüft, wie genau die Geräte den Blutdruck messen, und listet die Geräte mit Prüfsiegel: www.hochdruckliga.de/betroffene/blutdruckmessgeraete.
Diese Informationen finden Sie auch kompakt in dem Merkblatt "Wie messe ich meinen Blutdruck richtig?": www.patienten-information.de/patientenblaetter/bluthochdruck-blutdruckmessung.
Wer an der Behandlung beteiligt ist
Im Rahmen der langjährigen Versorgung Ihrer Erkrankung kommt es darauf an, dass alle beteiligten Ärzte und andere medizinische Berufsgruppen aus verschiedenen Bereichen eng zusammenarbeiten: Hausarztpraxis, Fachärztinnen, Pflegekräfte, medizinische Fachangestellte, Krankenhäuser sowie Apotheken.
Es ist nicht leicht zu überschauen, welche Untersuchung oder Behandlung wann von wem durchgeführt werden sollte. Ihre betreuende Hausärztin behält hier den Überblick. Sie veranlasst alle Überweisungen zum empfohlenen Zeitpunkt und sollte alle Untersuchungsergebnisse und mögliche Behandlungen bei anderen Spezialisten kennen.
Auch Pflegekräfte sowie Praxis- und Apothekenpersonal können hilfreiche Anlaufstellen sein und Sie unterstützen. Unter anderem können Sie sich beraten lassen, wie ein Blutdruckmessgerät funktioniert und was bei auftretenden Nebenwirkungen der Medikamente zu tun ist. Dabei ist wichtig, dass alle Informationen über Ihre Erkrankung und Behandlung bei Ihrem Hausarzt zusammenlaufen.
Eine gute Arztpraxis finden
Wer sich darüber informieren möchte, woran eine "gute Arztpraxis" zu erkennen ist, kann die Broschüre "Woran erkennt man eine gute Arztpraxis – Checkliste für Patientinnen und Patienten" zu Rate ziehen. Sie ist im Internet frei verfügbar unter der Adresse: www.arztcheckliste.de.
Hier können Sie nach einer geeigneten Arztpraxis suchen: https://arztsuche.116117.de.
Darüber hinaus gibt es zertifizierte Fachärztinnen und Fachärzte, die sich jedes Jahr speziell zum Thema "Bluthochdruck" fortbilden – sogenannte Hypertensiologen und Hypertensiologinnen. Sie haben viel Erfahrung in diesem Bereich und arbeiten in Einzelpraxen, Praxisgemeinschaften, medizinischen Zentren oder Ambulanzen von Krankenhäusern. Teils gibt es in Deutschland auch sogenannte zertifizierte Hypertoniezentren. Diese können bei schwer einstellbarem Bluthochdruck weiterhelfen. Mehr dazu finden Sie bei der Deutschen Hochdruckliga: www.hochdruckliga.de/betroffene/zertifizierte-experten-finden.
Behandlungsziele einhalten
Am besten ist es, wenn Sie mit Ihrem Hausarzt gemeinsam Behandlungsziele festlegen, das heißt, was bis zu welchem Zeitpunkt erreicht werden soll und durch wen.
Zum Beispiel: Sie nehmen sich vor, innerhalb der nächsten 2 Monate mit dem Rauchen aufzuhören. Das wird schriftlich festgehalten. So können Sie und Ihre Ärztin überprüfen, ob diese Ziele erreicht werden konnten.
Tabelle 7: Beispielvorlage für einen gemeinsam erarbeiteten Therapieplan
Wie ist der Ausgangspunkt? | Welches Ziel wollen Sie und Ihr Arzt erreichen? | Was Sie selbst tun können | Medizinische Maßnahmen, die Ihre Ärztin Ihnen dazu verordnet | |
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Mit dem Rauchen aufhören | ||||
Körperliche Bewegung |
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Übergewicht in den Griff bekommen |
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Blutfette senken | ||||
Stress vermindern |
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Weitere Erkrankungen behandeln |
Quelle: modifiziert nach http://decisionaid.ohri.ca
Wie schaffe ich es, an meiner Behandlung dranzubleiben?
Den wichtigsten Teil der Behandlung übernehmen Sie zu Hause selbst. Dazu gehören zum Beispiel, ungünstige Lebensgewohnheiten zu verändern und die Medikamente wie verordnet einzunehmen. Doch das ist oft einfacher gesagt als getan.
Wie kann ich es schaffen, meinen Lebensstil dauerhaft umzustellen?
Diese Tipps können Ihnen helfen, die guten Vorsätze dauerhaft umzusetzen:
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Es kann viele Gründe geben, warum sich manche Vorhaben im Alltag nicht immer umsetzen lassen. Häufig fehlt zum Beispiel die Zeit, um jeden Tag frisch zu kochen oder für einen langen Spaziergang. Wichtig ist, dass Ihr Arzt Ihre persönliche und berufliche Situation kennt. Nur so kann diese bei der Behandlung berücksichtigt werden.
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Seine Gewohnheiten zu ändern, ist oft nicht leicht. Sie sollten sich damit keinen Stress machen, welcher wiederum den Blutdruck steigern kann. Probieren Sie aus, was möglich ist oder nicht.
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Oft hilft es, wenn Sie sich Ziele setzen, die Sie gut erreichen können. Das kann vielleicht zweimal pro Woche eine Runde mit dem Fahrrad sein oder am Wochenende mit frischen Zutaten selbst kochen.
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Vieles macht auf Dauer in der Gruppe oder im Verein mehr Spaß als allein. Fragen Sie im Bekannten- oder Freundeskreis, ob sich jemand regelmäßig zum Fahrradfahren oder Kochen treffen möchte.
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Auch Beratungsangebote können Sie unterstützen, zum Beispiel beim Abnehmen oder Rauchstopp. Das können persönliche Gespräche sein, aber auch Apps, Online- oder Telefon-Angebote.
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Es ist ratsam, an einer Schulung teilzunehmen. Dort bekommen Sie praktische Tipps und können lernen, wie Sie die Behandlung in Ihren Alltag einbinden können.
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Wer gibt schon gerne zu, dass es mit den regelmäßigen Sporteinheiten oder der Ernährungsumstellung nicht klappt? Es ist aber wichtig, dass Sie offen gegenüber Ihrer Ärztin sind. Nur dann können Sie gemeinsam Ihre Behandlung planen.
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Manchen Menschen hilft eine psychologische oder psychotherapeutische Unterstützung, wenn eine seelische Erkrankung die Behandlung erschwert.
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Sie können sich auch einer Selbsthilfegruppe anschließen. Gemeinsam lässt sich oft viel erreichen. Eine Anlaufstelle in Ihrer Umgebung finden Sie unter anderem hier:
www.hochdruckliga.de/betroffene/selbsthilfegruppen.
Was hilft, Medikamente einzunehmen?
Wenn eine angepasste Lebensweise nicht ausreicht, um den Blutdruck zu senken, kommen Medikamente in Frage. Diese können nur helfen, wenn Sie diese regelmäßig und wie vereinbart einnehmen. Die folgenden Tipps können Ihnen die Einnahme erleichtern:
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Falls Sie Bedenken gegenüber Medikamenten haben, sprechen Sie Ihren Arzt offen darauf an. Lassen Sie sich Vor- und Nachteile erklären.
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Sagen Sie Ihrer Ärztin auch, wenn Sie Nebenwirkungen haben. Oft kann man Ihnen damit helfen, zum Beispiel indem man die Dosis anpasst oder das Medikament wechselt.
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Fragen Sie beim Arztbesuch, in der Apotheke oder bei Ihrer Pflegekraft nach, wie Sie die Medikamente richtig anwenden.
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Es gibt viele Möglichkeiten, die Medikamenteneinnahme zu erleichtern. In Pillendosen können Sie sich beispielsweise Ihre Medikamente für eine ganze Woche übersichtlich einsortieren. Fragen Sie in der Apotheke danach. Hier erhalten Sie auch weitere Hilfe.
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Nutzen Sie Erinnerungshilfen wie Zettel, Aufkleber am Badezimmerspiegel, Kalendereinträge oder Apps auf dem Handy.
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Vielleicht kann Sie ein Familienmitglied oder eine Pflegekraft bei der regelmäßigen Einnahme unterstützen.
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Wer hohen Blutdruck hat, nimmt oft mehrere Medikamente. Ein aktueller Medikationsplan hilft Ihnen, den Überblick zu behalten. Dort stehen alle verschriebenen Arzneimittel mit Wirkstoffnamen und die Dosis. Zudem wird aufgeführt, wie und warum Sie die Arzneimittel einnehmen sollten.
Die Leitlinie empfiehlt: |
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Wenn Sie trotz dieser ganzen Hilfen Probleme haben, die Behandlung einzuhalten, dann sollte Ihre Ärztin oder Ihr Arzt Ihnen weitere Maßnahmen zur Unterstützung anbieten. Das kann zum Beispiel eine psychologische oder psychotherapeutische Betreuung sein. |
Lesen Sie auch das Patientenblatt "Wie schaffe ich es, an meiner Behandlung dranzubleiben?": www.patienten-information.de/patientenblaetter/bluthochdruck-therapietreue.
Kontroll-Termine vereinbaren
Wenn Sie ein neues blutdrucksenkendes Medikament oder eine andere Dosis bekommen, sollte stets nach 4 bis 6 Wochen eine ärztliche Kontrolluntersuchung stattfinden. Die klinische Erfahrung der Leitliniengruppe hält diese frühen Kontrollen für wichtig, um mögliche Nebenwirkungen oder schlechte Blutdruckwerte frühzeitig erkennen zu können. Gegebenenfalls passt man dann die Behandlung erneut an.
Wurde der vereinbarte Zielwert für Ihren Blutdruck erreicht? Wenn ja, dann reicht nun meistens eine jährliche Kontrolle durch Ihren Hausarzt aus.
Bei Begleiterkrankungen wie zum Beispiel Herzschwäche oder dauerhafter Nierenkrankheit sollte Ihre Hausärztin Sie alle 3 Monate zur regelmäßigen Untersuchung in die Praxis einladen. Auch in der Schwangerschaft sind häufigere Blutdruckkontrollen ratsam.
Die Leitliniengruppe empfiehlt Ihnen, diese Termine wahrzunehmen, unabhängig davon, ob Sie Beschwerden haben oder nicht. Verschlechtert sich Ihr Gesundheitszustand, so sollten Sie sofort einen Arzt aufsuchen beziehungsweise rufen (siehe auch Kapitel "Einen Notfall erkennen").
Bei der regelmäßigen Untersuchung werden Sie unter anderem zu folgenden Punkten befragt:
- aktuelle Beschwerden;
- körperliche Aktivität;
- Ernährung;
- Rauchen (wenn Sie noch nicht damit aufgehört haben);
- regelmäßige Einnahme von Medikamenten;
- mögliche Nebenwirkungen der Medikamente;
- emotionale Aspekte (Depression, Angst, Sorgen);
- Probleme in Familie, Freundeskreis oder Beruf.
Sie können diese Punkte auch von sich aus ansprechen, falls es hier Probleme gibt.
Danach folgt stets eine körperliche Untersuchung. Unter anderem werden Herz und Lunge abgehört und Gewicht, Blutdruck sowie Puls gemessen. Es kann auch sein, dass Ihre Blutwerte kontrolliert werden.
Bitte beachten Sie: |
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Eine Woche vor jedem ärztlichen Kontrolltermin wegen Ihres Bluthochdrucks rät Ihnen die Leitliniengruppe zu täglichen Messungen zu Hause (je 2-mal morgens und abends). |
Lesen Sie hierzu auch das Kapitel "Den Blutdruck selbst messen".
Selbstständiger Umgang mit der Krankheit
Wissen über die Krankheit kann Ihnen helfen, im Alltag besser damit zurechtzukommen. Ihre Hausärztin unterstützt Sie dabei. Mit der passenden Behandlung können Sie gut mit der Erkrankung leben. Viele Erkrankte erreichen eine zufriedenstellende Lebensqualität und der Krankheitsverlauf ist oft günstig.
Strukturierte Langzeitprogramme und ambulante Sportgruppen mit regelmäßigem Training, Schulung und Motivation zum Einhalten der Behandlung können dazu beitragen, dass bereits erreichte Therapieerfolge anhalten und sich der Krankheitsverlauf weiter verbessert (siehe auch Kapitel "Rat und Unterstützung").
Die Medikamentendosis selbst anpassen
Für manche Menschen mit Bluthochdruck gibt es die Möglichkeit, die Dosis der blutdrucksenkenden Medikamente selbst den gemessenen Werten anzupassen, ohne deswegen die Arztpraxis aufzusuchen. Dafür gelten folgende Voraussetzungen:
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Es ist Ihr Wunsch, eigenverantwortlich in die Behandlung eingreifen zu können. Und Sie trauen sich das zu.
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Sie wurden zuvor speziell geschult und wissen nun genau über die verschiedenen Dosierungen Bescheid.
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Sie haben mit Ihrem Arzt Blutdruck-Zielwerte vereinbart. Dazu haben Sie eine konkrete Anleitung, an der Sie sich orientieren können. Dort steht, bei welchen Werten welche Dosis günstig ist.
Die Leitlinie empfiehlt: |
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Unter bestimmten Voraussetzungen können geschulte Menschen mit Bluthochdruck die Dosis von Medikamenten eigenständig so anpassen, wie es zuvor mit dem Arzt oder der Ärztin vereinbart wurde. |
Eine Studie deutet an, dass sich durch eigenverantwortliche Dosisanpassungen der systolische Blutdruck um etwa 6 mmHg mehr senken lässt als bei der üblichen hausärztlichen Betreuung. Diese Aussagen schätzt die Leitliniengruppe allerdings als unsicher ein.
Selbsthilfe
Viele Menschen mit Bluthochdruck spüren keinen Leidensdruck und fühlen sich im Alltag nicht beeinträchtigt. Falls Sie aber unter den Beschwerden leiden oder psychisch belastet sind, können Sie sich an eine Selbsthilfegruppe wenden, um mit der Erkrankung und ihren Beeinträchtigungen besser fertig zu werden. Vielen macht es Hoffnung und Mut, mit Gleichbetroffenen zu sprechen. So können sie Ängste überwinden und ein selbstbestimmtes Leben führen.
Die Selbsthilfe bietet Informationen, Beratung und Begleitung. Wenn Sie den Kontakt zu einer Selbsthilfeorganisation oder Selbsthilfegruppe suchen, fragen Sie möglichst frühzeitig Ihr Ärzteteam. Adressen und Anlaufstellen finden Sie zum Beispiel im Kapitel "Rat und Unterstützung".
Mehr zum Thema "Selbsthilfe" finden Sie auch hier:
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Kurzinformation "Erfahrungen austauschen, Gemeinschaft erleben, sich helfen": www.patienten-information.de/kurzinformationen/selbsthilfe;
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Information in Leichter Sprache: www.patienten-information.de/kurzinformationen/selbsthilfe-leichte-sprache.
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Bluthochdruck – Was gehört zur Behandlung?
Bei Bluthochdruck (Hypertonie) herrscht in den Gefäßen ein zu hoher Druck. Davon merken Betroffene meist nichts. Möglich sind Kopfschmerzen oder Schwindel. Als Orientierung für einen normalen Blutdruck gilt ein Wert von weniger als 140/90 mmHg. Als Behandlung kommen neben einem veränderten Lebensstil blutdrucksenkende Medikamente zum Einsatz.
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Bluthochdruck – Soll ich an einer Schulung teilnehmen?
Fachleute empfehlen allen Menschen mit Bluthochdruck (Hypertonie) an einer Schulung teilzunehmen. Diese vermitteln Wissen und helfen mit der Krankheit umzugehen.
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Bluthochdruck – Gefäßschäden und Folgeerkrankungen
Ein unbehandelter Bluthochdruck kann Gefäße schädigen und zu Folgeerkrankungen führen, wie Herzinfarkt, Schlaganfall oder Herzschwäche. Wie eine Hypertonie entsteht und welche Krankheiten auftreten können, lesen Sie hier.
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Bluthochdruck – Warum ist Bewegung gut für mich?
Fachleute empfehlen Menschen mit Bluthochdruck regelmäßige körperliche Aktivität. Wer sich regelmäßig bewegt, kann selbst dazu beitragen, seinen Blutdruck zu senken. Hier finden Sie verlässliche Anregungen für Ihren Alltag.
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Bluthochdruck – Was tun, wenn die Medikamente nicht wirken?
Bei Bluthochdruck kommen oft Medikamente zum Einsatz. Wenn die übliche Behandlung nicht wirkt, besteht eine therapieresistente Hypertonie. Fachleute empfehlen Ihnen dann ein zusätzliches blutdrucksenkendes Medikament (Aldosteron-Antagonist, Alpha-Blocker oder Beta-Blocker).
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Bluthochdruck – Was tun, wenn der Blutdruck plötzlich viel zu hoch ist?
Wenn sich ihr Bluthochdruck (Hypertonie) plötzlich verschlimmert, kann dahinter eine Blutdruckentgleisung (hypertensive Entgleisung) oder eine Blutdruckkrise (hypertensiver Notfall) stecken. Diese Information erklärt die Anzeichen und wie Sie am besten reagieren.
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Bluthochdruck – Kinderwunsch und mögliche Schwangerschaft
Bluthochdruck (Hypertonie) in der Schwangerschaft kann zu mehr Komplikationen führen, etwa zu einer Frühgeburt. Bereits bei Kinderwunsch sollten Sie etwas dagegen tun. Es gibt Wirkstoffe (Nifedipin, Metoprolol, Alpha-Methyldopa), die auch in Schwangerschaft und Stillzeit geeignet sind.
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Bluthochdruck – Wie messe ich meinen Blutdruck richtig?
Wer wegen Bluthochdruck (Hypertonie) behandelt wird, führt regelmäßige Selbstmessungen durch. Es ist wichtig zu kontrollieren, ob Sie den vereinbarten Blutdruck-Zielwert erreicht haben. Dafür gibt es elektronische Messgeräte. Prüfsiegel zeigen Ihnen die Qualität der Geräte an.
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Bluthochdruck – Wie trifft man gemeinsame Entscheidungen?
Bei Bluthochdruck oder Hypertonie gibt es mehrere Behandlungsmöglichkeiten. Alle haben Ihre Vor- und Nachteile. Sich zu entscheiden, kann daher schwer sein. Hier finden Sie Tipps, wie Sie eine Entscheidung vorbereiten können und welche Informationen dafür wichtig sind.
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Bluthochdruck – Was hat Salz mit dem Blutdruck zu tun?
Salz ist lebenswichtig und macht viele Speisen schmackhafter. Wer Bluthochdruck (Hypertonie) hat, sollte jedoch an Kochsalz (Natriumchlorid) sparen. Warum Fachleute zu einer salzarmen Ernährung raten und wie das gelingen kann, sagen wir Ihnen hier.
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Bluthochdruck – Wie schaffe ich es, an meiner Behandlung dranzubleiben?
Den wichtigsten Teil der Behandlung bei Bluthochdruck (Hypertonie) übernehmen Sie selbst. Dazu gehört zum Beispiel, sich regelmäßig zu bewegen und ausgewogen zu ernähren sowie Medikamente einzunehmen. Hier finden Sie zahlreiche Tipps, wie Ihnen dies gelingen kann.
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Bluthochdruck – Was sind die wichtigsten Medikamente?
Bei Bluthochdruck (Hypertonie) kommen oft blutdrucksenkende Medikamente zum Einsatz. Für vier Medikamenten-Gruppen gibt es verlässliche Daten und langjährige Erfahrungen: ACE-Hemmer, Sartane (Angiotensin-Rezeptor-Blocker), Kalziumkanal-Blocker und Thiazid-artige Diuretika/Thiazide. Welches Medikament gut geeignet ist, hängt vor allem von der Verträglichkeit und den Begleiterkrankungen ab.
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Bluthochdruck – Wie soll der Blutdruck eingestellt sein?
Zur Behandlung von Bluthochdruck (Hypertonie) sollten Sie gemeinsam mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt festlegen, welcher Blutdruck-Zielwert für Sie persönlich vorteilhaft ist. Hier erfahren Sie, welche Umstände dabei eine Rolle spielen können (Alter, Risiko für andere Herz-Kreislauf-Erkrankungen, körperlicher Zustand).
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Bluthochdruck – Warum hilft es, aufs Rauchen zu verzichten?
Tabak und Nikotin sind schädlich für die Blutgefäße. Das gilt auch für Passivrauchen. Wo Sie Hilfe bekommen, wenn Sie mit dem Rauchen aufhören möchten, erläutert dieses Infoblatt.
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Bluthochdruck – Welche Rolle spielen Gewicht, Ernährung und Alkohol?
Fachleute sind sich einig: Ein gesunder Lebensstil kann den Blutdruck senken. Dazu gehört eine ausgewogene Ernährung mit wenig Salz und wenig Alkohol.
- Für diese Information haben wir die Nationale VersorgungsLeitlinie (NVL) Hypertonie genutzt. Diese ist für Ärztinnen, Ärzte und andere medizinische Fachleute gedacht.
Hier finden Sie unsere Methodendokumente:
Spezielle Angebote für Menschen mit Bluthochdruck finden Sie unter den folgenden Adressen:
Deutsche Hochdruckliga e. V.
E-Mail: info@hochdruckliga.de
Internet: www.hochdruckliga.de
Deutsche Gesellschaft für Prävention und Rehabilitation von Herz-Kreislauferkrankungen e. V.
Unter dieser Adresse erfahren Sie, welche Herzgruppen es in Ihrem Bundesland gibt:
E-Mail: info@dgpr.de
Internet: www.dgpr.de
Wo sich eine Selbsthilfegruppe in Ihrer Nähe befindet, können Sie auch bei der Nationalen Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen (NAKOS) erfragen:
Nationale Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen (NAKOS)
Otto-Suhr-Allee 115
10585 Berlin
Telefon: 030 31018960
Fax: 030 31018970
E-Mail: selbsthilfe@nakos.de
Internet: www.nakos.de
Es gibt deutschlandweit viele regionale Kontakt- und Informationsstellen für Selbsthilfegruppen (kurz: KISS):
www.nakos.de/informationen/basiswissen/kontaktstellen
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